LHZ analytics

Geschäftsidee: Mikroplastikanalyse

Branche: Chemie

Gründungsjahr: 2024

https://www.lhz-analytics.com/

LHZ analytics GmbH ermöglicht akkurate, komplexe und nicht zuletzt vertrauliche Analysedienstleistungen im Bereich Mikroplastik

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LHZ analytics: Fortgeschrittene Mikroplastikanalyse

Das Startup LHZ analytics setzt Spitzentechnologie ein, um die Belastung von Trinkwasser und Umweltproben mit Mikrokunststoffpartikeln und synthetischen Fasern – gemeinhin bekannt als Mikroplastik – zu untersuchen und zu verstehen. Die LHZ analytics GmbH wurde offiziell im Januar 2024 mit der Unterstützung von Startup Port gegründet und es wurden bisher drei Teilzeitmitarbeitende eingestellt.

Dr. Lars Hildebrandt und Dr. Tristan Zimmermann, zwei leidenschaftliche Wissenschaftler, begannen ihre Reise zur Gründung von LHZ analytics nicht aufgrund eines einzigen ausschlaggebenden Moments, sondern durch einen fortlaufenden Prozess. Beide forschen an der Entwicklung neuer Analysemethoden für die akkurate Erfassung und Charakterisierung von Mikroplastik in der Umwelt und haben hierzu zahlreiche Artikel in internationalen Fachzeitschriften publiziert: „Die Motivation ist eher aus einem Prozess entstanden. Wir betreiben die Mikroplastikanalytik schon seit 2018 am Helmholtz-Zentrum Hereon und in den letzten Jahren sind vermehrt Anfragen aus verschiedensten Bereichen der Wirtschaft an uns herangetragen worden,“ erzählt Lars.

Die analytische Chemie und Metrologie sind der Schlüssel für ein besseres Verständnis unserer Umwelt. Die Wissenschaftler erkannten eine deutliche Lücke auf dem Markt für akkurate und vertrauliche Analysedienstleistungen. Sie begannen, Anfragen von Unternehmen und Behörden für Probenanalysen zu erhalten, die nicht für wissenschaftliche Veröffentlichungen, sondern für Auftragsanalysen gedacht waren. „Wir haben festgestellt, dass das Angebot an kommerziellen Analysen sehr dünn ist. Wir können das und der Markt scheint es nachzufragen,“ fügt Tristan hinzu. Diese Erkenntnis führte sie schließlich zur Entscheidung, ihre Expertise in ein Unternehmen zu überführen.

Unterstützung und erste Schritte

Die Unterstützung des Helmholtz-Zentrum Hereon  bzw. des Startup Port als Verbund und die Teilnahme an Entrepreneurship-Seminaren spielten bei der Gründung von LHZ analytics eine entscheidende Rolle. „Über E-Mails zu den Entrepreneurship-Seminaren sind wir mit Dr. Angelika Eichenlaub in Kontakt gekommen. Das war ein wichtiger Katalysator für unsere Gründung. Angelika war uns eine große Hilfe, für die wir sehr dankbar sind.“, sagt Lars. Angelika ist Startup-Managerin bei Hereon und das Team wurde zudem von Friedrich von Rantzau, Leiter Innovation & Transfer bei Hereon, unterstützt.

Mit diesem Wissen und den richtigen Kontakten war die Entscheidung, eine Firma zu gründen, schnell getroffen. „Wir hatten die Möglichkeit und vor allem das Know-how. Dann war klar, wir brauchen jetzt eine Firma,“ erinnert sich Tristan. Sie gründeten die LHZ analytics GmbH offiziell im Januar 2024 und haben bisher drei Teilzeitmitarbeitende eingestellt.

Herausforderungen und bürokratische Hürden

Wie bei vielen Startups standen auch Lars und Tristan vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere bürokratischen Hürden und Vertragsverhandlungen. „Die größte Hürde war der erhebliche Papierkram und die Vorschriften. Ein sehr großes Thema war auch der Kooperationsvertrag mit dem Hereon,“ berichtet Lars.

Trotz dieser Hürden waren sie entschlossen, ihr Unternehmen erfolgreich zu starten und weiterzuentwickeln. Ihr Durchhaltevermögen und die Unterstützung durch Startup Port sowie das Hereon halfen ihnen, diese anfänglichen Schwierigkeiten zu überwinden.

Zukunftspläne und Expansion

Derzeit sind Lars und Tristan zufrieden mit ihren Aktivitäten innerhalb der Hereon-Infrastruktur, denken jedoch bereits an zukünftige Expansionsmöglichkeiten. „Wenn wir uns entscheiden, ein eigenes Labor aufzubauen, brauchen wir natürlich eine umfangreiche Förderung,“ erklärt Lars.

Ihr umfassendes Dienstleistungsangebot und ihr kundenorientierter Ansatz heben sie von der Konkurrenz ab. „Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen für jedes Problem und sind sehr flexibel. Das hebt uns von den größeren Playern ab.“ betont Tristan.

Persönliche Hintergründe und Teamdynamik

Tristan und Lars haben beide eine starke wissenschaftliche Ausbildung und jahrelange Erfahrung in ihren jeweiligen Fachgebieten: „Ich habe Chemie an der Uni Hamburg studiert und während meiner Mastervorlesung unseren jetzigen Abteilungsleiter kennengelernt,“ sagt Tristan. Seit seiner Promotion in analytischer Chemie an der Universität Hamburg 2019 arbeitet Tristan an der Entwicklung und Anwendung neuer Protokolle mit den Schwerpunkten Element- und Isotopenanalytik, sowie der Analyse von Mikroplastik.

Lars ergänzt: „Ich habe in Kiel Wirtschaftschemie studiert und meine Masterarbeit beim Alfred-Wegener-Institut durchgeführt. Durch die Vernetzung bin ich dann – zunächst für meine Doktorarbeit in analytischer Chemie – zum damaligen Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) gekommen.“ Seit 2021 arbeitet er in verschiedenen wissenschaftlichen Projekten zur Mikro- und Nanoplastik-Analytik sowie an Studien zu Kunststoff-Additiven.

Die Unterstützung durch ihre Familien und persönlichen Beziehungen ist für beide essenziell, um den Stress der Unternehmensgründung zu bewältigen. Lars entspannt sich durch Fußball und Zeit mit seiner Familie, während Tristan gerne an seinem Haus arbeitet.

Tipps für angehende Gründer*innnen

Lars und Tristan sind der Meinung, dass das Verständnis der bürokratischen Prozesse und ein starkes Team entscheidend für den Erfolg sind. „Man lernt sehr viel: Zum Beispiel kann es eine Herausforderung sein, einen vertrauenswürdigen und gut erreichbaren Steuerberater zu finden. Wir sind diesbezüglich glücklicherweise in guten Händen“, stellt Tristan fest.

Die Gründer unterstreichen die Wichtigkeit eines starken Netzwerks und Unterstützungssystems, einschließlich verlässlicher Berater*innen wie dem Startup Port, und sie empfehlen insbesondere Geduld bei der Gründung eines Unternehmens: „Ein gutes Netzwerk vorab ist wichtig. Man braucht Geduld und manchmal ist es besser, nicht genau zu wissen, was am Ende dabei herauskommt. Am Ende ist ein tolles Gefühl, eine eigene Firma zu erschaffen“, stellt Lars fest.