Beim Startup Port Gründungscamp 2023 trafen sich ambitionierte Gründer*innen zum Lernen und Netzwerken in einer Campus-Atmosphäre. Der Hamburger Technologiepark Tempowerk bot am vergangenen Wochenende die Kulisse für drei Tage intensive Workshops, konstruktive Diskussionen und innovative Unternehmenspräsentationen.
Im Gründungscamp stellt ein Team von kompetenten Referent*innen gemeinsam mit den Gründungsinteressierten die einzelnen Komponenten ihrer wissensbasierten Geschäftsideen auf den Prüfstand und entwickelt sie zu einem ausgereiften Geschäftsmodell weiter. Mit Hilfe von Canvas-Modellen, Rapid Prototyping und verschiedenen Risikoszenarien wird das Angebot konkretisiert, die Zielgruppe geschärft und das Erlösmodell auf Machbarkeit und Skalierbarkeit geprüft, um das angestrebte Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen.
Auch in diesem Jahr erhielten die Teilnehmenden nicht nur eine exzellente Qualifizierung in Campus-Atmosphäre, sondern profitierten auch vom Erfahrungsaustausch mit anderen jungen Unternehmer*innen: Konkrete Informationen zu den wichtigsten Gründungsfragen und -problemen, die Auseinandersetzung mit der eigenen Gründungspersönlichkeit sowie zahlreiche individuelle Beratungsangebote rundeten das Gründungscamp ab.
„Nachhaltigkeit und Unternehmensethik waren den Teilnehmenden besonders wichtig. Umweltbewusstsein, fairer Umgang mit Mitarbeitenden, Gender – all das ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt“, berichtet Tatjana Timoschenko (Hamburg Innovation / Startup Port). „Eine weitere Besonderheit war, dass die Teilnehmenden in diesem Jahr keine klassische Powerpoint-Präsentation für den Ideen-Pitch verwenden durften, sondern sich Alternativen einfallen lassen mussten. Ein Teilnehmer entschied sich sogar für eine Rap-Performance“, ergänzt Henrik Hopp-Piepho (Hamburg Innovation GmbH / Startup Port). Außergewöhnlich fanden die beiden Referenten und Gründungsberater auch die Teilnahme eines 18-jährigen Abiturienten: „Bisher hatten wir nur Studierende oder Absolvent*innen“, zeigten sie sich erstaunt. Aber es gehe schließlich nicht um das Alter, sondern um die Frische der Vision und die Energie, mit der die Zukunft gestaltet wird, so die beiden.
Das Gründungscamp ist der Nachfolger der INNOTECH-Summer School, die das Tempowerk und die Hamburg Innovation GmbH seit 15 Jahren immer im Spätsommer gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg veranstalten. Die Form der Wissensvermittlung hat sich im Laufe der Jahre verändert, berichtet Nils Neumann, der Referent und Gründungsberater begleitet die Veranstaltung seit vielen Jahren: „Das Gründungscamp ist heute ein Workshop – wir legen sehr viel Wert auf Hands-on-Erfahrung. Ursprünglich haben wir eher eine Art Frontalunterricht gemacht, aber das haben wir über die Jahre im Dialog mit den Teilnehmenden immer weiter optimiert. Das rege Interesse an unserem Camp bestätigt uns darin.“
Mittlerweile ist die Veranstaltung so gut besucht, dass über eine Wiederholung bereits im März 2024 nachgedacht wird. Als Veranstaltungsort ist die Leuphana Universität in Lüneburg im Gespräch, die “Wiege” der Veranstaltung: Immerhin hat Professor Reinhard Schulte, Inhaber des Lehrstuhls für Gründungsmanagement an der Leuphana, dort vor anderthalb Jahrzehnten das didaktische Konzept des Seminars entwickelt – und ist einer der drei Väter der Summerschool bzw. des Gründungscamps. Bis heute ist er auch jedes Jahr bei der Durchführung des Gründungscamps dabei. Abschließend bleibt zu sagen: Lüneburg ist immer eine Reise wert und eine frühzeitige Anmeldung ist auf jeden Fall zu empfehlen.