Business Angels und Startups haben künftig wieder Planungssicherheit: Das Ende 2022 ausgelaufene INVEST-Programm wird neu aufgelegt, damit kann der Risikokapitalzuschuss wieder fließen. Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Fortführung gegeben, jedoch gab es Anpassungen der Förderrichtlinie.
Mit dem Förderprogramm „INVEST – Zuschuss für Wagniskapital“ wird seit fast 10 Jahren jungen innovativen Unternehmen ein verbesserter Zugang zu Wagniskapital ermöglicht, indem Business Angels für das Eingehen von risikobehafteten Beteiligungen an diesen Unternehmen einen staatlichen Zuschuss in Form eines INVEST-Zuschusses erhalten.
Öffentliche Förderungen dürfen nur gewährt werden, wenn sie absolut notwendig sind. Das besagt die sogenannten “Beihilfekontrolle der EU”, die im Sinne eines funktionierenden Binnenmarkts für gleiche Wettbewerbsbedingungen einsteht und darauf achten soll, dass staatliche Beihilfen (Subventionen) den freien Wettbewerb nicht verfälschen. Deshalb wurde die Notwendigkeit des INVEST-Programms kürzlich im Rahmen einer Studie überprüft und bestätigt. Auf Grundlage der weiteren Studienergebnisse wurde die Förderrichtlinie, welche bis zum 31.12.2022 befristet war, durch eine überarbeitete Version ersetzt.
Mit der ab dem 06.02.2023 geltenden Förderrichtlinie erfolgen folgende Anpassungen des Förderprogramms:
25 Prozent Erwerbszuschuss bei direktem Anteilserwerb (bisher 20 Prozent) und bei Wandeldarlehen (bisher 10 Prozent) Einführung eines „INVEST-Budgets“ in Höhe von 100.000 Euro an Erwerbszuschüssen pro Investierendem (d.h. keine weitere INVEST-Förderung mehr, wenn 100.000 Euro an Erwerbszuschüssen ausgezahlt oder bewilligt wurden) 10.000 Euro Mindestinvestitionssumme (bisher 25.000 Euro) 200.000 Euro maximale förderfähige Investitionssumme pro Investment Begrenzung des Exitzuschusses auf 25 Prozent (bisher 80 Prozent) der Investitionssumme Erweiterung der zulässigen Rechtsformen für förderfähige Unternehmen auf eingetragene Genossenschaften (eG)
„Die neue Förderrichtlinie hat Licht und Schatten”, findet Christoph J. Stresing, Geschäftsführer des Startup-Verbands: „Künftig werden keine Anschlussfinanzierungen mehr gefördert. Auch besonders aktive Business Angels mit hohem Investitionsvolumina fallen aus der Förderung. Positiv hingegen ist, dass der Zuschuss selbst um 5 Prozent auf jetzt 25 Prozent angehoben wird.“
Die INVEST-Förderung
INVEST bringt Startups mit privat Investierenden zusammen, die an mutige Ideen glauben. Das Förderprogramm mobilisiert mehr privates Risikokapital von Business Angels und hilft so Startups, leichter eine Investorin oder einen Investor zu finden. Häufig scheitern Startups bereits in der Frühphase, weil ihnen das nötige Wagniskapital fehlt. Genau hier setzt das Bundeswirtschaftsministerium mit dem Förderprogramm INVEST an. Seit Mai 2013 fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit dem Programm „INVEST – Zuschuss für Wagniskapital“ Investitionen von Privatpersonen, insbesondere Business Angels, in Startups mit steuerfreien Zuschüssen.
https://www.bafa.de/DE/Wirtschaft/Beratung_Finanzierung/Invest/invest_node.html