Online-Shopping ist mittlerweile die normalste Sache der Welt geworden. Heute bestellt, morgen geliefert und das auch oft zu einem günstigen Preis. Doch der bequeme Einkauf per Handy oder Laptop ist alles andere als nachhaltig. Besonders belastend für die Umwelt sind, laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, der Transport bis vor die Haustür, Versandverpackungen und die Rücksendungen.
Eva Aumüller, Jonas Zeuner und Alena Schneck wollen die Welt der Retouren mit ihrem Startup tœrn revolutionieren und nachhaltiger gestalten. Ihre Idee: Die Software-Lösung von tœrn ermöglicht es Online-Shops Retouren an das eigene Lager einzusparen, in dem diese direkt an in frage kommende Kunden weiter verschickt werden können.
Eva und Jonas haben sich während ihrer gemeinsamen Zeit bei dem FashionTech Startup Fashion Cloud kennen gelernt. Aus der Freundschaft wurde eine Gründungsidee, die es umzusetzen galt. Eva studierte Textilwirtschaft und absolvierte ihren Master in E-Commerce. Retouren sind hier immer sehr präsent gewesen. Gemeinsam mit Jonas als Informatiker feilte sie an einer Möglichkeit, Warenrücksendungen nachhaltiger zu gestalten.
Die Idee wurde konkreter und tœrn bewarb sich erfolgreich für das Gründungsstipedium Schleswig-Holstein an der Fachhochschule Wedel. Hier stand ihnen das Team der Startup Bridge, als Gründungsplattform der FH Wedel, mit Rat, Tat und CoWorkingSpace zur Seite. Über diesen Weg gelangte auch die Information über den Holistic Impact Incubator (HOLII) des Startup Port zu ihnen.
„HOLII vertritt das Profil, für das wir einstehen. Wir haben gemerkt: Da sind noch andere Leute, die Impact für ein relevantes Thema halten.“ Das war einer der Gründe, sagt Jonas, aus dem sich Eva und er für eine Bewerbung entschieden haben. „Als wir dann die Zusage bekommen haben, waren wir richtig happy! Es war eine Bestätigung dafür, dass wir mit unserer Idee auf dem richtigen Weg sind.“
Vor dem Start des Inkubations-Programms hatten Eva und Jonas keine konkreten Vorstellungen, was sie erwarten würde. „Ich habe ja mit einer Erweiterung meines Netzwerks gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß!“
Dabei bezieht Jonas sich nicht nur auf die weiteren Gründungsteams, die er bei HOLII kennenlernen durfte, sondern besonders auch auf Partner*innen und Mentor*innen des Startup Port Programms.
„Networking klingt immer so trivial. Aber während meiner Zeit bei HOLII habe ich gemerkt, dass ein Netzwerk ein richtiger Skill ist, mit dem man umzugehen lernen muss. Netzwerk bedeutet nicht nur gleich Austausch, sondern vor allem auch die Möglichkeit, dort Hilfe zu erhalten, wo man es vielleicht am wenigsten erwartet.“
Mimi Sewalski, Managing Director bei der Avocado Store GmbH, war tœrn dabei als HOLII-Mentorin immer unterstützend tätig. „Sie kommt nicht nur direkt aus der Branche, sondern verfolgt auch das Thema Impact. Sie hat uns an ihren Erfahrungen und auch an ihrem Netzwerk teilhaben lassen und konnte so viel Hilfestellung leisten! Auch die anderen Teams waren immer offen und bereit für einen Austausch.“
Mit HOLII erhielt tœrn nicht nur weitere LOIs, sondern mit KAYA&KATO auch den ersten Pilotpartner für ihre Software.
Hilfreich waren weiterhin die Workshops und Veranstaltungen, die während des Programms stattfanden.
„Nicht alles war für uns relevant, weil wir mit unserem Startup entweder noch nicht so weit oder bereits über diesen Punkt hinausgekommen waren. Design Thinking hatten wir beispielsweise nicht nötig, weil das schon immer Evas Spielwiese gewesen ist. Im Workshop zum Thema Finanzen waren wir aber beide ganz Ohr. Das ist bis dahin nicht so unser Steckenpferd gewesen.“
Aber auch diese Hürde meisterte tœrn und erweiterte das Gründungsteam um Alena, die nach dem Aufbau des Standorts Norddeutschland für Flink weiterhin im Startup Ökosystem tätig sein wollte.
Eva und Alena hatten sich bereits während des Studiums kennen gelernt und Alena war auch vor ihrer Zeit bei tœrn immer gerne mit Ratschlägen zur Stelle.
„Es hat sich dann wie natürlich ergeben, dass Alena Teil von tœrn wurde. Der Zeitpunkt war für alle Beteiligten einfach richtig. Und das haben wir dann auch mit der Gründung von tœrn beim Notar offiziell gemacht.“
Aktuell ist das Team dabei seine Software-Lösung bei weiteren Kunden zu integrieren. Sie testen auch, ob das Produkt den Sinn stiftet, den sie beabsichtigt haben. „Wir wollen wachsen. Dafür müssen wir eine weitere Finanzierungsrunde abschließen und Investorinnen und Investoren gewinnen. Ziel ist es also zu zeigen, dass unsere Lösung funktioniert.“
Mit HOLII hat tœrn einen Pfad eingeschlagen, der ihrer Gründung sehr dienlich gewesen ist.
„Der ursprüngliche Impact-Gedanke des eigenen Startups wurde hier sogar noch eine Stufe weitergefahren und hat das weitere Denken stark geprägt. Die Teilnahme am Programm kann ich nur empfehlen. Die Teilnehmenden des kommenden Batches können sich auf die Community freuen!“
Hinweis
Der Anmeldezeitraum für Batch 2 läuft noch bis zum 31.01.2023!