Dr. Noah Bani-Harouni, CEO und Mitbegründer von Zelvor, spricht im Interview über die Geschäftsentwicklung des Meetingmanagement-Startups. Zelvor nutzt fortschrittliche Algorithmen zur automatischen Planung und Verwaltung von Terminen und ermöglicht so ein effizientes und dynamisches Kalendermanagement – die digitale persönliche Assistenz für alle: Die Software integriert sich nahtlos in bestehende Systeme wie Google Calendar und Microsoft Outlook und bietet so einen konsolidierten Technologie-Stack. Die Geschäftsidee von Noah wurde unter anderem durch die Teilnahme an verschiedenen Startup-Port-Veranstaltungen weiterentwickelt.
Startup Port: Moin Noah, wie ist die Idee für Zelvor entstanden und was genau macht euer Produkt?
Noah Bani-Harouni: Die Idee für Zelvor entstand während meiner Zeit an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht zusammen mit meinem Mitgründer Nils Möller. Wir fanden die Koordination von Meetings – von der Abstimmung mit Professor*innen bis hin zum Backoffice – sehr mühsam und zeitraubend. Die vorhandenen Lösungen zielten vor allem auf externe 1:1 Meetings und gestalteten diesen Prozess nicht effizient genug, also entwickelten wir einen Kalender-Co-Piloten. Unser Tool plant und verwaltet Termine automatisch, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet. Mit Zelvor können Termine innerhalb von Sekunden mit einer unbegrenzten Anzahl von Teilnehmenden koordiniert werden. Die komplette Verwaltung ist bis zur Durchführung des Termins automatisiert, was beispielsweise Terminkonflikte oder kurzfristige Absagen verhindert. Was die persönlichen Assistenzen bei Unternehmensberatungen machen, wird durch Zelvor für jeden zugänglich.
Startup Port: Wie unterscheidet sich euer Produkt von anderen am Markt?
Noah Bani-Harouni: Die meisten Lösungen, die man kennt, sind simple Buchungslinks, die auf 1:1 Meetings ausgerichtet sind – im Prinzip, wie wenn man sich online einen Zahnarzttermin buchen würde. Im Gegensatz zu diesen einfachen Buchungssystemen nutzt Zelvor fortschrittliche Algorithmen zur Automatisierung des gesamten Kalenderverwaltungsprozesses. Dadurch wird der Kalender der Nutzer so aufgebaut, dass er (1) den individuellen Meetingpräferenzen entspricht, (2) die ungestörte Arbeitszeit maximiert und (3) das mentale Stresslevel balanciert durch die Verhinderung von ausufernden Back-to-Back Meetings und smarten Biobreaks. Wir bieten eine intelligente Lösung, die nicht nur Meetings plant, sondern auch komplexe Kalender dynamisch und effizient verwaltet – eine intelligente End-to-End Automatisierung des Kalendermanagements, wo sich der Nutzer um die wichtigen Dinge im Büro kümmern kann. Zelvor integriert sich nahtlos in bestehende Kalendersysteme wie Google Calendar oder Microsoft Outlook. Dies erleichtert den Nutzern die Anwendung, ohne dass sie ihr gewohntes System wechseln müssen.
Startup Port: Welche Verbindungen habt ihr zu Hamburg?
Noah Bani-Harouni: Ich bin in Hamburg geboren und aufgewachsen, habe 2014 auf dem Christianeum mein Abitur gemacht. Allerdings hat keiner von uns bei Zelvor an einer Hamburger Universität studiert. Für die Gründung unseres Startups sind wir in die Hansestadt, weil wir die Hamburger Startup-Szene als ideal für unsere Gründung empfunden haben. Wir sind dankbar für die Unterstützung sind, die wir hier inzwischen erhalten haben.
Startup Port: Wo ist Zelvor derzeit ansässig?
Noah Bani-Harouni: Wir arbeiten komplett remote, was zu unserem Geschäftsmodell passt und uns Flexibilität und Dynamik ermöglicht. Während ich die meiste Zeit aus Hamburg arbeite, lebt und arbeitet Nils aus Wiesbaden. Der Rest des Teams ist über Deutschland und Europa verteilt. Wir veranstalten aber regelmäßige Teamevents, wo wir uns alle in Persona treffen – zuletzt im Frühling in Frankfurt.
Startup Port: Wie unterstützt euch Startup Port bei der Geschäftsentwicklung?
Noah Bani-Harouni: Startup Port unterstützt uns insbesondere durch die Startup-Port-Veranstaltungen. Der Kontakt kam über Christine Tiedemann von der FH Wedel zustande. So hatten wir vor einigen Monaten die Möglichkeit, unser Startup und unsere Ideen einem breiteren Publikum bei dem Pitch’n Ship Event von PwC auf der Alster vorzustellen und durch das Feedback konstruktiv weiterzuentwickeln.
Startup Port: Wie viele Founder seid ihr bei Zelvor und wie setzt sich euer Team zusammen?
Noah Bani-Harouni: Wir sind drei Gründer: Ich als CEO, Nils als Chief Revenue Officer und dann haben wir noch jemanden für den technischen Teil. Wir bringen sehr unterschiedliche Hintergründe mit, was uns ermöglicht, ein breites Spektrum an Fähigkeiten in unser Startup einzubringen. Nils kommt beispielsweise aus Düsseldorf, hat u.a. an der Solvay Business School in Brüssel studiert und bringt umfangreiche Erfahrung aus Vertrieb und Business Development mit.
Startup Port: Welche Herausforderungen gab es in der Gründungsphase?
Noah Bani-Harouni: Die größte Herausforderung war es, genügend Kapital zu beschaffen, um uns voll und ganz auf die Gründung konzentrieren zu können. Am Anfang haben wir uns selbst finanziert, dann haben wir eine Förderung von der IFB erhalten. Beim Pitch und Networking schätzen wir die Unterstützung von Startup Port. Wir planen, bis Ende des Jahres eine Finanzierungsrunde zu starten, um weiter zu wachsen und unser Produkt zu skalieren.
Startup Port: Wie sieht die Zukunft für Zelvor aus?
Noah Bani-Harouni: Wir sind voller Tatendrang. Der Markt für effizientes Meeting-Management ist groß und wächst stetig – die Resonanz aus der Beta-Phase ist extrem gut und wir haben durch den Austausch mit unseren Kund*innen viele Ideen für die Weiterentwicklung unseres Produkts. Mit unserem innovativen Ansatz und der fortgeschrittenen Automatisierung sind wir gut positioniert, um eine führende Rolle in diesem Segment einzunehmen.
Kurzfristig planen wir die erwähnte Finanzierungsrunde, langfristig wollen wir Zelvor zum Standard für effizientes Meetingmanagement machen. Unser Ziel ist es, eine ganzheitliche Produktivitätssoftware für das Meetingmanagement zu schaffen. Während wir uns momentan noch auf die Planung und Verwaltung von Terminen konzentrieren, wollen wir nach und nach auch andere Bereiche wie die Effizienz oder die Anzahl der Termine adressieren. Mit Zelvor wollen wir den Teams so viel wertvolle Zeit wie möglich zurückgeben.
Zudem kommt die AI/ML-Komponente immer mehr zum Tragen bei unserem Produkt. Währen wir momentan sehr viel lernen über die Präferenzen der Nutzer*innen im Kontext von durchgeführten Meetings sowie deren Produktivität und mentaler Belastung, werden wir in der Zukunft in der Lage sein hierdurch die Intelligenz in unserem Produkt auf ein noch viel höheres Level heben.
Startup Port: Vielen Dank für diese Einblicke. Wir wünschen Zelvor viel Erfolg!
Noah Bani-Harouni: Danke, wir freuen uns auf die nächsten Schritte!