Das Gründungsteam von recalm kommt von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie der Hochschule Niederrhein. Das Unternehmen hat seinen Sitz im Startup Port der Harburger Schloßstraße. recalm hat eine Active-Noise-Cancelling-Technologie namens ANCOR entwickelt, die beispielsweise in Baumaschinen integriert werden kann und so die Lärmbelastung deutlich reduziert. Dazu bietet das Startup ab sofort verschiedene Funklösungen als modulare Erweiterung an.
Die recalm GmbH wurde 2017 von Marc von Elling, Martin Günther, Lukas Henkel und Ralf Ressel gegründet. Die Idee zur aktiven Lärmreduktion kam Marc Anfang 2016 in seiner Wohnung in Hamburg-Altona. Regelmäßig dem Lärm von Fischmarkt und Reeperbahn ausgesetzt, entstand dort die Vision, Lärm per Knopfdruck und ohne Kopfhörer auszublenden, um Stress zu reduzieren und die Lebensqualität spürbar zu verbessern. Gemeinsam entwickelten sie einen ersten Prototypen und durchliefen erfolgreich eine Reihe von privaten und öffentlichen Förderprogrammen (u.a. EXIST). Seitdem ist das Team von recalm gewachsen.
Prototyp ANCOR mit Features
Das Jahr 2019 war ein wichtiger Meilenstein für das junge Unternehmen, denn sowohl auf der BAUMA als auch auf der AGRITECHNICA konnte gemeinsam mit den Firmen elobau und Fritzmeier der Prototyp des eigenen Produktes ANCOR vorgestellt werden.
Juni 2020 hat das Startup neben ANC (Active Noise Cancelling) zudem die Entwicklung zusätzlicher Audio-Features angestoßen, die ihr Produkt ANCOR beinhalten soll. Hierzu zählen bspw. eine dynamische Freisprech-Funktion, Entertainment via Bluetooth und DAB+. Außerdem entwickelt recalm RNC (Road Noise Cancelling) Lösungen für den Automobilmarkt.
Infotainment-System bietet nun auch Kommunikation über Funk
Das ANCOR-Infotainment-System bietet nun sämtliche Funklösungen als modulare Erweiterung für das ANCOR-Infotainment-System an. Bisher konnten Fahrer mit ANCOR bequem via Smartphone telefonieren, jetzt ist es auch möglich, in der Fahrerkabine mit einem frei platzierbaren Push-to-Talk-Button per Funk zu kommunizieren.
„Maschinenführer haben jetzt mehr Bedienungsfreiheit. Sie müssen den laufenden Arbeitsvorgang nicht mehr unterbrechen und umgreifen, um ein Funkgerät zu bedienen”, erklärt Alexander Banazsak, Head of Sales bei recalm. „Wenn ein Fahrer über ANCOR Musik oder Radio hört und ein Funkspruch eingeht, wird die Lautstärke außerdem automatisch angepasst.”
Mit sämtlichen Funklösungen kompatibel
Die aktive Geräuschunterdrückung des ANCOR bleibt auch während des Funkverkehrs aktiv, so dass die Maschinengeräusche im tieffrequenten Bereich weiter reduziert werden. Die Sprachqualität über Funk wird dadurch deutlich verbessert. Das Funkmodul von recalm kann mit allen Funklösungen kombiniert werden. Von CB über Betriebsfunk bis hin zu 3M LiteCom und Protos BT-COM werden alle gängigen Funkstandards unterstützt. „Maschinenführer können so frei mit der Zentrale, anderen Fahrern und Kollegen kommunizieren”, erklärt Banaszak.
Bei Forstarbeiten im Englischen Garten in München, bei denen kranke Eschen mit einem Schreitbagger entfernt wurden, kam das neue Funkmodul bereits zum Einsatz. Die Kommunikation zwischen dem Schreitbaggerfahrer und den verantwortlichen Mitarbeitern der Bayerischen Staatsforsten erfolgte einerseits über recalm ANCOR und andererseits über Protos-Helme mit dem Funkmodul BT-COM.