Das Startup plancraft hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde 12 Millionen Euro erhalten. Angeführt wurde die Runde von Creandum, die auch Bolt, Klarna und Spotify unterstützen. plancraft plant, die Digitalisierung im Handwerk voranzutreiben und über die DACH-Region hinaus zu expandieren. Das Team der TU Hamburg wurde bei der Geschäftsentwicklung von Startup Port @TUHH beziehungsweise Startup Port unterstützt.
Das Handwerk steht vor zahlreichen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, bürokratischen Hürden und unsicheren Materialpreisen. Hier setzt plancraft an: Das Unternehmen bietet eine Softwarelösung, die verschiedene Arbeitsprozesse digitalisiert. Dazu gehören Rechnungserstellung, Preiskalkulation, Baustellendokumentation und Zeiterfassung. Mit dieser Lösung können Handwerksbetriebe ihre Effizienz steigern und sich besser auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Erfolgreiche Finanzierungsrunde
plancraft hat kürzlich in einer Series-A-Finanzierungsrunde 12 Millionen Euro eingesammelt. Die Runde wurde von der schwedischen Venture-Capital-Firma Creandum angeführt, die unter anderem auch in Klarna und Spotify investiert hat. Zu den bestehenden Investor*innen gehören Bitstone Capital und der High-Tech Gründerfonds. Bereits im September 2022 konnte plancraft eine Seed-Finanzierung über 1,9 Millionen Euro verkünden.
Expansion und Zukunftspläne
Mit dem neuen Kapital plant plancraft eine Expansion über die DACH-Region hinaus und strebt an, die führende Software für Handwerker*innen in Europa zu werden. Das Unternehmen möchte seine Marktposition stärken und das Produkt weiterentwickeln, um Handwerksbetrieben noch mehr Digitalisierungsmöglichkeiten zu bieten.
Positive Resonanz aus der Praxis
Kund*innen bestätigen den Nutzen der Plancraft-Software. Jeroen Smeelen, Geschäftsführer der Holzbau Lübber GmbH, betont, wie wichtig die Software für seinen Betrieb war: „Ohne plancraft hätte ich die Herausforderungen des letzten Jahres nicht bewältigen können. Die Software vereinfacht viele Prozesse und ermöglicht es mir, mich auf mein Handwerk zu konzentrieren.“
Gründungsgeschichte mit Startup Port
Das Startup plancraft hat ab Januar 2020 das einjährige EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erhalten. Bei der Bewerbung stand der Startup Port @TUHH bzw. der Startup Port beratend zur Seite. Zwischenzeitlich wurden dem Startup auch bezahlbare Räumlichkeiten im Startup Port in der Hamburger Schloßstraße vermittelt. plancraft wurde dann im Februar 2020 von Julian Wiedenhaus, Alexander Noll und Richard Keil gegründet.
Die Gründer von plancraft
Alex hat einen Bachelor in Bauingenieurwesen von der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Parallel dazu hat er sich am Elbcampus zum Energieexperten weitergebildet. Den Masterstudiengang International Business and Engineering hat er ebenfalls an der TUHH absolviert und 2019 abgeschlossen. Schon während des Studiums hat er sich für Softwareentwicklung interessiert, sich autodidaktisch weitergebildet und Werkstudentenjobs als Entwickler angenommen. Bei einem dieser Jobs lernte er Richard bei Etventure kennen, einem Tochterunternehmen der Unternehmensberatung Ernst & Young. Alex ist handwerklich vorbelastet, denn seinem Vater gehört die Tischlerei Noll in Tostedt bei Hamburg, wo Alex aufgewachsen ist.
Richard ist Alex’ Mentor bei Etventure. Er ist der IT-Experte im Team, begann mit einer Ausbildung zum Fachinformatiker und sammelte viele Jahre Berufserfahrung im Bereich Webdesign/Webentwicklung in Agenturen, Corporate Startups und Beratungen. Als Full Stack Entwickler (d.h. er kann Frontend und Backend programmieren) ist er wie die anderen seit Ende 2019 Vollzeit bei plancraft. Richard ist in München geboren.
Julian ist gelernter Maschinenbauer. In Form eines dualen Studiums bei Airbus in Bremen hat er sowohl eine Ausbildung zum Fluggerätmechaniker als auch den Bachelor of Engineering an der Hochschule Bremen absolviert. Den Master in International Business and Engineering hat er wie sein Mitgründer und Kommilitone Alex an der TUHH absolviert und 2018 abgeschlossen. Parallel zu plancraft arbeitet Julian noch bis 2019 als Projektmanager bei Airbus. Er kommt aus Bielefeld.
plancrafts Erfolgsgeschichte
Ihr gemeinsames Unternehmen betreut mehr als 10.000 Kunden, beschäftigt derzeit über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat mit seiner Software bereits Bauprojekte im Wert von fast einer Milliarde Euro abgewickelt. Die Digitalisierungslösung von plancraft ist ein wichtiger Schritt, um Handwerksbetriebe effizienter und zukunftssicher zu machen.