Das dreiköpfige Gründerteam von n2-Photonics entwickelt an der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) Technologie für Ultrakurzpulslaser und wird dabei von beyourpilot betreut. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Startup jetzt mit 800.000 Euro innerhalb des EXIST-Forschungstransfers.
Zur Deckung der wachsenden Nachfrage nach stabilen und zuverlässigen Ultrakurzpulslasern hat sich das Team von n2-Photonics zum Ziel gesetzt, ein innovatives Verfahren zur Impulsverkürzung zur Marktreife zu führen. „Die Ultrakurzpulslaser werden beispielsweise in modernen Mikroskopieverfahren, in der Beobachtung schneller chemischer Reaktionen, bei denen zeitliche Informationen ausgewertet werden sollen, oder in der Materialbearbeitung von immer kleineren Strukturen für die Medizintechnik oder für Quantencomputer eingesetzt“, erklärt Christian Franke. Er ist der kaufmännische Kopf und betreibt die anwendungsbezogene Entwicklung der optomechanischen Komponenten. Die Mitgründer Kilian Fritsch und Dr. Jürgen Raab sind verantwortlich für die technisch-physikalische Entwicklung sowie die Optimierung der Kerntechnologie.
„Die Impulsverkürzung an sich ist mittlerweile eine bekannte Technologie. Unsere Innovation besteht darin, diese einfach und zuverlässig anwendbar zu machen“, erläutert Jürgen Raab. So können auch Wissenschaftler aus anderen Fachbereichen die Technologie nutzen, um beispielsweise Superzeitlupen mikroskopischer Systeme aufzuzeichnen. In der Materialbearbeitung kann die Erhöhung der Spitzenleistung durch die Impulsverkürzung für neuartige Fertigungsverfahren verwendet werden. Die in fünfjähriger Forschungsarbeit entwickelte Technologie ist weltweit einzigartig und auf dem Markt eine Neuheit. Sie zeichnet sich durch bisher unerreichte Prozessstabilität und Langlebigkeit bei den erreichten Impulsdauern und Spitzenleistungen aus.
„Dank der hervorragenden Forschungsinfrastruktur der HSU, unter anderem einer eigenen Konstruktionsabteilung und einer modernen mechanischen Werkstatt, kann das Team die Prototypenentwicklung deutlich beschleunigen. Die Wissens- und Technologietransfer Institutionen Max-Planck-Innovation und Hamburg Innovation standen dem Team bereits während der Bewerbungsphase beratend zur Seite“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Oleg Pronin, Inhaber der Professur für Lasertechnologie und Spektroskopie. Pronin zählt zu den führenden Wissenschaftlern im Bereich Ultrakurzpulslaser und unterstützt das Team bei der Projektumsetzung mit seiner wissenschaftlich-technischen Expertise.
Dr. Andrea Otto von beyourpilot (ab Juli 2023 unter der Marke Startup Port) hat das n2-Photonics-Team betreut. Sie hat unter anderem bei der Entwicklung des Business Plan geholfen und den erfolgreichen EXIST-Bewerbungsprozess eng begleitet, der die Jury des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie überzeugt hat. Das EXIST-Programm richtet sich an herausragende, forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen technologischen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Der Förderumfang während der zweijährigen Projektphase beläuft sich für n2-Photonics auf über 800.000 Euro. Die Umsetzung des Drittmittelprojekts findet an der Professur für Lasertechnologie und Spektroskopie statt.
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