Die Wissenschaftlerinnen von Lignopure haben eine einzigartige Technologie entwickelt, um Reststoffe aus der Zellstoff- und Bioethanolindustrie aufzubereiten und hiermit schädliche Inhaltsstoffe in unseren täglichen Produkten zu ersetzen. Das Startup wurde an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) gegründet, arbeitet mit dem Institut für Thermische Verfahrenstechnik zusammen und wird vom Startup Port unterstützt. Kürzlich hat Lignopure neues Wachstumskapital für seine innovativen biobasierten Inhaltsstoffe eingeworben.
Im Rahmen ihrer Forschung an der Technischen Universität Hamburg haben die Doktorandinnen Joana Gil und Wienke Reynolds Inhaltsstoffe entwickelt, die vollständig auf Lignin basieren. Diese können unter anderem in der Kosmetik, im 3D-Druck oder als Basis für Dämmmaterialien verwendet werden. Ihr daraufhin 2019 gegründetes Startup namens Lignopure ist mittlerweile führend in der Verwertung von Lignin als nachhaltigem Rohstoff in hochwertigen Anwendungen. Kürzlich wurden rund 2,4 Millionen Euro eingeworben: Angeführt wird die Finanzierungsrunde von der NBank Capital Beteiligungsgesellschaft mbH. Weitere Investor*innen sind die Niedersachsen Beteiligungs GmbH & Co. KG, Business Angels, ein Family Office sowie die bestehenden Gesellschafter*innen.
„Lignopure ist ein junges Unternehmen, das uns mit seiner Technologie und dem Spirit der Gründerinnen begeistert und beeindruckt hat“, erklärt Viktoria Vorwachs, Beteiligungsmanagerin bei NBank Capital. „Die Gründerinnen schaffen es mit ihrer Professionalität und strategischen Ausrichtung, Kunden und Investoren zu begeistern. Wir freuen uns sehr auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit! Passend zu unserer Portfolio-Strategie wollen wir die Transformation weg von fossilen Inhaltsstoffen und Mikroplastik hin zu biobasierten Grundstoffen aktiv unterstützen.“
Lignopure konzentriert sich hauptsächlich auf Life Science Anwendungen: Erstes kommerzielles Produkt ist der natürliche, multifunktionale Kosmetikinhaltsstoff LignoBase, der in der eigenen kommerziellen Demonstrationsanlage produziert wird. Die patentierte Kerntechnologie wurde zunächst an der TUHH entwickelt und dann von Lignopure offiziell übernommen, weiterentwickelt und skaliert. Seit Oktober 2018 erhält das Startup eine Gründungsberatung und konnte so beispielsweise Fördermittel wie das InnoRampUp-Programm der Hamburgischen Investitions- und Förderbank einwerben. Zudem wurde das Startup bereits mehrfach ausgezeichnet und konnte bereits mehrere Vertriebskooperationen vermelden.
„Von den ersten Tagen unserer Seed-Investition bis heute haben alle bei Lignopure hart daran gearbeitet, unsere natürlichen, biobasierten Lösungen auf den Weltmarkt zu bringen. Es ist daher sehr befriedigend, die ersten Erfolge zu sehen. An dieser Stelle möchten wir uns auch für die Unterstützung durch den Startup Port bedanken, der uns bei der Unternehmensentwicklung stets beratend zur Seite steht“, erklärt Wienke Reynolds. Das Startup plant, seine Produktpalette zu erweitern und die Produktionsprozesse weiter zu verfeinern. Ziel ist es, mit der firmeneigenen Lignopure-Anlage hochwertige, auf Lignin basierende Lösungen für eine Vielzahl von Branchen im Bereich der Life Sciences anzubieten.