Die Ergebnisse des sechsten Green Startup Monitors 2024 liefern ein ermutigendes Zeugnis der Kraft und des Potenzials grüner Startups in Deutschland. Diese innovativen Unternehmen kooperieren häufiger mit Hochschulen und Forschung und beweisen, dass Wirtschaftswachstum und ökologische Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen, sondern Hand in Hand gehen können. Ein weiteres erfreuliches Merkmal grüner Startups ist der höhere Anteil an Gründerinnen und Frauen in Führungspositionen im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt.
Nahezu ein Drittel aller Startups in Deutschland lassen sich als grün einstufen. Mit ihren visionären Ideen treiben sie nachhaltige Lösungen voran. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Markt- und Finanzierungsumfeld ist der Anteil jedoch leicht rückläufig. Mehr als die Hälfte der grünen Startups verfolgt das Ziel, schnell zu wachsen und einen hohen Marktanteil zu erreichen. Diese Verbindung von ökonomischen und ökologischen Zielen ist entscheidend, um die Klimakrise wirksam zu bekämpfen. Startups beschleunigen die Transformation unserer Wirtschaft in wichtigen Nachhaltigkeitsfeldern wie der Energiewende oder der Kreislaufwirtschaft.
Grüne Startups arbeiten häufiger mit Hochschulen und Forschung zusammen
Über die Hälfte der grünen Startups kooperiert mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, bei Startups insgesamt sind es lediglich 38 %. Diese Zusammenarbeit belegt die Bedeutung der grünen Startups als Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung, wodurch neueste Forschungsergebnisse in nachhaltige Geschäftsmodelle umgewandelt werden.
Grüne Startups sind Partner*innen der Industrie
Grüne Startups arbeiten zudem überdurchschnittlich häufig mit etablierten Unternehmen zusammen, was ihre Bedeutung als Impulsgeber für Innovation und Wandel der gesamten Wirtschaft unterstreicht. Diese Partnerschaften fördern nicht nur die Innovationsfähigkeit der beteiligten Unternehmen, sondern stärken auch die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der grünen Gründungen in Kooperationsprojekten mit der etablierten Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, im Gegensatz zum gegenläufigen Trend bei den Gründungen insgesamt.
Mehr Frauen an der Spitze von grünen Startups
Grüne Startups zeichnen sich durch einen höheren Anteil an Gründerinnen aus (24% vs. 17%), was sich auch in der Führungsebene der Unternehmen widerspiegelt. Damit sind grüne Startups wichtige Vorreiter beim Thema Diversity und auch beim so wichtigen Thema Talente besser aufgestellt.
Professionalisierung des Wirkungsmanagements erkennbar
Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die grüne Transformation sind klare Kennzahlen und deren Messung. Hier ist eine positive Entwicklung erkennbar: Der Anteil der grünen Startups, die ihre Nachhaltigkeitswirkung mit Daten und Fakten belegen können, ist im Vergleich zum Vorjahr von 27 auf 39 Prozent gestiegen. Dies deutet auf mehr Angebote und klarere Vorgaben im Bereich des Wirkungsmanagements hin.
Prof Dr. Helmut Schönenberger (stellv. Vorsitzender Startup-Verband; Co-Founder & CEO UnternehmerTUM):
“Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind nur dann erreichbar, wenn es gelingt, den Ressourcenverbrauch massiv zu reduzieren und Systeme neu zu denken. Diese gewaltige Herausforderung bietet sowohl etablierten Unternehmen als auch Startups immenses Geschäftspotenzial. Startups spielen dabei als Innovationstreiber und Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eine herausragende Rolle. Um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten, brauchen unsere Greentech-Startups jedoch bessere Förder- und Finanzierungsbedingungen. Der Wachstumsfonds der Bundesregierung, der wichtige Innovationsbereiche wie KI und Klimatechnologie unterstützt, ist ein positiver Beitrag zur Innovationsstärke von Deutschland. Jetzt ist es entscheidend, auch mehr privatwirtschaftliche Investitionen wie von institutionellen Anlegern für die Zukunftsunternehmen zu gewinnen.“
Prof. Dr. Klaus Fichter (Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit, Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg):
„Mehr als die Hälfte der grünen Startups streben sowohl nach schnellem Wachstum als auch nach einem hohen Marktanteil, belegt unsere Studie. Das macht sie zu Transformationsbeschleunigern. Viele von ihnen kooperieren auch häufiger mit Hochschulen und Forschung als nicht-grüne Startups. Das mit Steuermitteln aus Forschung generierte Wissen schafft so auf besonders wirksame Weise für die Gesellschaft einen ökonomischen und ökologischen Nutzen. Deshalb brauchen wir in Deutschland bessere Bedingungen für die Verwertung von Forschungsergebnissen.“
Alexander Bonde (Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt):
„Eine naturverträgliche und nachhaltige Ökonomie muss Standard werden. Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselfaktor, wenn Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Der Green Startup-Monitor macht klar, wie wichtig innovative und umweltbewusste Geschäftsstrategien sind. Sie sichern Widerstandsfähigkeit im Wettbewerb. Genau deshalb unterstützt die DBU gezielt Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen die lösungsorientiert zum Umweltschutz beitragen.“
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Green Startup Monitor
Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung der deutschen Startups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Der GSM ist ein Projekt vom Borderstep Institut und dem Startup-Verband und wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Startup-Verband
Der Startup-Verband hat knapp 1.200 Mitglieder und wurde im September 2012 in Berlin gegründet und sieht sich als Repräsentant sowie die Stimme der Startups in Deutschland: Er vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Der Verband wirbt für innovatives Unternehmertum und will die Startup-Mentalität in die Gesellschaft tragen. Außerdem versteht er sich als Netzwerk der Startups in Deutschland.
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit
Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige wissenschaftliche Einrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für nachhaltiges Wirtschaften.