Vom 18. bis 22. November 2024 steht Hamburg ganz im Zeichen ambitionierter Frauen*: Die Female Entrepreneurship Week lädt Gründerinnen und gründungsinteressierte Frauen* ein, sich zu vernetzen, inspirieren zu lassen und gemeinsam zu wachsen. Den Auftakt der Woche bildet das große WEEK UP! am 19. November – ein Event, das sich keine Frau* entgehen lassen sollte. Wir haben im Vorfeld drei Fragen an Diana S. Engelhard gestellt, sie ist eine der Referentinnen der Auftaktveranstaltung.
Inspire. Empower. Connect.
Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr kehrt die Female Entrepreneurship Week mit noch mehr Elan und inspirierenden Formaten zurück. Über 600 Anmeldungen sprechen für das große Interesse und den Bedarf an einem solchen Format, das speziell auf die Herausforderungen und Bedürfnisse von Frauen* in der Startup-Szene eingeht.
WEEK UP! – Der Startschuss
Am 19. November ist es soweit: Das WEEK UP! eröffnet feierlich die Themenwoche auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg. Dieser Tag verspricht, mit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm und der Chance auf intensiven Austausch, einer der Höhepunkte zu werden: Elnaz Nouri und Diana S. Engelhard – visionäre Frauen*, die ihre Spuren in der Startup-Szene hinterlassen haben – werden dort sprechen.
Eine Visionärin stellt sich vor
Diana S. Engelhard, die jüngste vom Club of Rome ausgezeichnete Co-Autorin, widmet sich der Entwicklung von Lösungen für grünes Wachstum. Sie wurde kürzlich mit dem Digital Female Leader Award für Innovation ausgezeichnet. Ihr Unternehmen „Unleash Future Boats“ treibt Innovationen im Bereich autonomer, emissionsfreier Passagierschiffe voran. Dianas Engagement für den Klimaschutz und ihre bahnbrechenden Ideen im maritimen Sektor haben sie zu einer führenden Stimme in der Debatte um nachhaltige Technologien gemacht.
Drei Fragen an Diana S. Engelhard
Der Vortrag thematisiert disruptive Innovationen in männerdominierten Branchen. Was ist deiner Meinung nach der größte Vorteil einer weiblichen Perspektive in diesen Industrien?
„Für mich liegt der Vorteil einer weiblichen Perspektive darin, dass wir allein durch unsere Präsenz bestehende Rollenbilder hinterfragen. Diese Irritation, die wir oft unbewusst auslösen, schafft Raum, Neues zu erkunden. Es geht nicht darum, perfekt in die bisherigen, männerdominierten Positionen zu passen, sondern diese mit Persönlichkeit und Authentizität zu bereichern. Ich sehe oft, dass Frauen zögern, mit voller Leidenschaft und Hingabe an Themen heranzugehen – aus Angst, nicht ernst genommen zu werden. Doch genau diese Eigenschaften sind es, die uns so viel Kraft und Einfluss verleihen.
Ein prägender Moment für mich war der Digitalgipfel 2024 in Frankfurt mit Dr. Volker Wissing, unserem Minister für Digitales und Verkehr, sowie die Verleihung des Deutschen Mobilitätspreises durch das Ministerium für Digitales und Verkehr. Während andere erwartungsgerecht posierten, habe ich mich selbst gespürt und gemerkt: „Nein, das ist es nicht.“ Ich ließ meiner Intuition das Steuer übernehmen und habe bewusst entschieden, mich in der Pose für das Foto selbst zu zeigen – voller Freude, Leidenschaft und Hingabe. Der Moment hat viel für mich verändert. Diese Energie mit allen Beteiligten zu teilen, ist großartig. Erst wenn wir uns trauen, authentisch und unverkrampft zu sein, beginnen wir, andere zu inspirieren, dasselbe zu tun. Das ist echte Vielfalt: Rollen nicht nur zu erfüllen, sondern sie selbstbestimmt neu zu definieren und so Innovation voranzutreiben.“
Du hast die maritime Industrie als Beispiel für den Innovationsstau seit den 1980er Jahren genannt. Wo siehst du Potenzial für Veränderung, und wie könnte eine diverse Führungsstruktur dazu beitragen?
„Die maritime Industrie hat über Jahrzehnte hinweg Innovationen hervorgebracht, die oft in Optimierungen münden. Doch um die ambitionierten und notwendigen Ziele – wie Klimaneutralität – zu erreichen, braucht es mehr als Effizienz. Wir müssen mutig sein und Tradition mit einem neuen, kreativen Geist interpretieren. Innovation bedeutet hier, sich nicht nur auf Bewährtes zu verlassen, sondern Disruption zu wagen, ohne die Wurzeln der Branche zu vergessen.
Diversität in der Führung kann entscheidend dazu beitragen, weil sie nicht nur über Offenheit spricht, sondern sie tatsächlich vorlebt. Es geht nicht darum, neue Rollenbilder einfach zu adaptieren, sondern sie mit echter Authentizität und voller Leidenschaft zu füllen. Ich frage mich manchmal bei Frauen, die in knallroten Outfits auftreten: Ist das wirklich ihr wahres Selbst, oder übernehmen sie einfach neue Rollen, die vermeintlich frei und offen wirken sollen? Authentizität bedeutet, dass wir keine neuen Fassaden aufbauen, sondern den Mut haben, uns selbst zu zeigen.
Ich liebe es, wenn Menschen mir mit ihrem wahren Ich begegnen – ob in Turnschuhen, in Hemd oder in Rot. Denn dann entsteht eine Lebendigkeit im Raum, die alte Konventionen sprengt und freiem Denken wahren Raum gibt. Das ist es, was Lösungen schafft, die vorher undenkbar waren. Authentische Führung – geprägt von Vielfalt, Ehrlichkeit und voller Leidenschaft – inspiriert andere, ebenso mutig zu sein. Diese Energie schafft nicht nur Innovation, sondern auch die Räume, die wir dringend brauchen, um neue Perspektiven und nachhaltige Lösungen in der maritimen Industrie zu entwickeln.“
Wie können Frauen, insbesondere in technologiegetriebenen Sektoren, bestehende Barrieren überwinden, um Innovationen aktiv mitzugestalten?
„Frauen begegnen oft Barrieren, wenn sie sich dazu entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen. Mein Ansatz ist, diese Hürden nicht nur als Hindernisse zu sehen, sondern als Wegweiser. Wenn ich auf eine Barriere stoße, stelle ich mir die Frage: Warum ist diese Hürde da? Hat sie jemand falsch aufgestellt, oder zeigt sie mir, dass es vielleicht ein anderer Weg sein sollte? Zugegeben, das klappt nicht immer, aber ich übe mich darin – und dabei entdecke ich oft neue Möglichkeiten.
Das bedeutet auch, dass wir uns nicht davor scheuen dürfen, uns Raum zu nehmen und mit voller Leidenschaft an unsere Themen heranzugehen. Mein Motto „Miss Behave!“ steht genau dafür: den Mut zu haben, anders zu sein, Regeln zu hinterfragen und Barrieren nicht als Niederlage zu sehen, sondern als Teil des Prozesses.
Frauen können sich gegenseitig unterstützen, indem sie Netzwerke aufbauen und voneinander lernen. Aber letztlich geht es darum, authentisch zu bleiben und sich zu erlauben, auch Fehler zu machen. Jede Barriere, die wir überwinden – oder bewusst umgehen – schafft Raum für mehr Vielfalt und Innovation. Denn echte Innovation entsteht dort, wo wir die Freiheit haben, neu zu denken und bestehende Grenzen zu verschieben.“
Disruptive Innovationen als Chance
Dianas Vortrag „Technologie als Frau / Disruptive Innovationen in einer männerdominierten Welt“ wird die Herausforderungen und Chancen für Frauen* in technologiegetriebenen Branchen beleuchten. Sie zeigt auf, wie durch disruptive Innovationen, gerade aus weiblichen Perspektiven, stagnierende Industrien revitalisiert werden können. Dies ist besonders relevant in Branchen, die traditionell von Männern dominiert werden, wie zum Beispiel die maritimen Industrien.
Warum teilnehmen?
Die Female Entrepreneurship Week bietet nicht nur inspirierende Geschichten und wertvolle Tipps von erfolgreichen Gründerinnen*, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und neue Motivation für eigene Projekte zu sammeln. Es ist eine Woche voller Inspiration, Spaß und wertvoller Impulse – ein Muss für jede Frau*, die in der Welt der Startups etwas bewegen möchte. Kommt vorbei und überzeugt euch selbst!
Weitere Informationen zum Female Entrepreneurship WEEK UP! 2024 (924.05)
Übersicht zur Female Entrepreneurship Week 2024