Christine Tiedemann, die neue Verbundleitung des Startup Port, bringt frischen Wind in die Startup-Szene der Metropolregion Nord. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung als Beraterin, Empower-Coach und ihrer Leidenschaft für strategisches Unternehmertum will sie das regionale Startup-Ökosystem stärken.
Christine, du bist seit Juli 2024 die neue Verbundleitung des Startup Port: Könntest du uns einen Einblick in deine bisherige Laufbahn geben?
Ursprünglich komme ich aus dem Event-Bereich. So habe ich unterschiedliche Veranstaltungs-Formate wie die Drachenfestivals on Tour etabliert und große Produktionen unter anderem für den NDR veranstaltet. Das Spannende dabei war, die Brücke zu schlagen zwischen einem Rundum-Sorglos-Paket für die Besucher*innen, einem vorausschauenden Künstlermanagement und einem finanziell tragbaren Konzept für meine Firma. Nach der Trennung von meinem Mann und Geschäftspartner habe ich mich bewusst entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen. Dabei bleibt die Verbindung von Leichtigkeit und strategischem Unternehmertum mein Thema. Um dies fundiert anbieten zu können, habe ich mein Wissen aus dem Soziologie- und Psychologiestudium systematisch durch Fortbildungen erweitert. Seit nunmehr acht Jahren biete ich nebenberuflich mit meiner Firma tiedepunkt Coachings und Beratungen für Einzelpersonen und Teams an. Mein Eintritt in die Hochschul- und Startup-Landschaft war ein konsequenter Schritt auf dem Weg, meine Skills effektiv und strategisch einzusetzen. Ich freue mich, dass ich als (Gründungs-)Beraterin zum Beispiel bei der Startup Bridge der FH Wedel schon viele Innovator*innen dabei unterstützen konnte, ihre Visionen nachhaltig zu verfolgen.
Welche Vision hast du für den Startup Port und welche Ziele möchtest du in deiner neuen Rolle erreichen?
Meine Vision ist es, das Startup-Ökosystem in der Region Nord weiter zu stärken und auszubauen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in unserer Metropolregion Großes erreichen können, wenn alle Stakeholder gemeinsam daran arbeiten, ein attraktiver Standort zu sein. Dazu gehört auch die interdisziplinäre Vernetzung von Studierenden und Forschenden mit innovationsaffinen Unternehmen. Hier sehe ich mich als starke Netzwerkerin, Moderatorin und Sparringspartnerin, die den Rahmen dafür schafft.
Welche besonderen Herausforderungen siehst du für Gründungen aus der Wissenschaft und wie kann der Startup Port hier unterstützen?
Die meisten Gründungsteams aus der Wissenschaft haben eine hohe Fachexpertise auf ihrem Forschungsgebiet. Um eine Innovation zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell weiterentwickeln zu können, braucht es für technologiebasierte Ansätze zusätzlich unternehmerisches und betriebswirtschaftliches Know-how. Oder im anderen Fall suchen Kaufleute oder Betriebswirt*innen technische Kompetenz zur Umsetzung ihrer Gründungsvorhaben. Hier setzt der Startup Port an: Wir unterstützen aktiv bei der Suche nach passenden Co-Foundern und bieten gleichzeitig Qualifizierungen an, um die Wissenschaftler*innen zu ermächtigen, ihre Gründungsideen selbst umzusetzen. In unseren Ideation-Workshops und anderen Frühphasen-Angeboten vermitteln wir u.a. die Fähigkeiten, sich selbst als Unternehmer*in zu sehen, Visionen zu entwickeln und das nötige Handwerkszeug für eine Gründung zu lernen. Und durch unsere Netzwerkarbeit schaffen wir Sichtbarkeit für erfolgreiche Vorbilder, die anderen Mut machen und Unternehmertum noch gesellschaftsfähiger machen.
Oder um es auf den Punkt zu bringen: Mir persönlich ist es ein Herzensanliegen, jungen Menschen im Allgemeinen und Wissenschaftler*innen im Speziellen zu vermitteln: „Unternehmer*in sein ist eine coole Sache“.