Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes, findet klare Worte zur Europawahl: Mehr Europa ist notwendig, aber ohne zusätzliche Bürokratie. Den hohen Stimmenanteil für populistische Parteien bezeichnet sie als absolut erschreckend: Das zeige, welche zerstörerischen Kräfte auf unsere Demokratien einwirken. Weiter betonte sie die Wichtigkeit einer starken Kapitalmarktunion für Startups und warnte davor, den technologischen Anschluss an die USA und China zu verlieren.
„Die Europawahl ist entscheidend, um die Richtung der Europäischen Union für die kommenden fünf Jahre zu bestimmen. Deshalb freue ich mich sehr über die für eine Europawahl hohe Wahlbeteiligung. Der hohe Stimmenanteil für populistische Parteien ist absolut erschreckend und zeigt, was für destruktive Kräfte auf unsere Demokratien wirken. Vermeintlich leichte Lösungen gibt es in unserer Welt nicht. Ein zersplitterter Kontinent würde in der Bedeutungslosigkeit versinken – deshalb ist für mich klar: Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa“, erklärte Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, heute zur Europawahl.
Pausder unterstrich jedoch, dass mehr Europa nicht zwangsläufig mehr Auflagen und Bürokratie bedeuten solle. Es müsse vielmehr darum gehen, den Rahmen für Innovation und Wachstum klug zu setzen. Im Fokus müsse die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit stehen.
Für Startups und Scaleups sei es wichtig, dass die Kapitalmarktunion in den nächsten Monaten vorangetrieben werde, so Pausder. Sie betonte, dass nur mit attraktiven Exit-Kanälen und einem dynamischen Kapitalmarkt es gelingen werde, dauerhaft ein starker Startup-Standort zu sein.
Pausder führte weiter aus, dass mit einem offenen, liquiden Kapitalmarkt die Attraktivität der EU als Finanzplatz gesteigert werde, das Wachstumspotenzial verbessert und mehr rentable Investitionsmöglichkeiten geschaffen werden könnten. Sie warnte davor, dass ohne stärkere Investitionen in Innovationen Europa technologisch den Anschluss an die USA und China verlieren und seine Wachstumsperspektiven verbauen würde.
Über den Startup-Verband:
Der Startup-Verband hat knapp 1.200 Mitglieder und wurde im September 2012 in Berlin gegründet. Der Verein sieht sich als Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland: Er vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und will die Startup-Mentalität in die Gesellschaft tragen. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland.