Die Startup Port Lounge öffnete gestern ihre Türen zu einem zentralen Thema der Gründungsszene: dem Aufbau resilienter Teams. Es war eine Veranstaltung voller Einsichten in die dynamische Welt der Startups, bei dem die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit, Unternehmenskultur und emotionaler Intelligenz im Fokus stand.
Während der abendliche Sommerregen gegen die Fensterscheiben des altehrwürdigen Warburg-Hauses prasselte, fanden sich im historischen Lesesaal Gründungsinteressierte, junge und etablierte Unternehmer*innen zusammen, um sich über die Grundpfeiler effektiver Teamarbeit auszutauschen.
Musikalischer Auftakt und thematische Einstimmung
Die Veranstaltung begann mit sanft einstimmender Live-Musik der Sängerin Jiuning Liu und des Gitarristen Lennart Meyer. Anschließend eröffnete Dr. Bakr Fadl von der Universität Hamburg den Abend mit einem kurzen Vortrag über die zentrale Rolle der Unternehmenskultur für Innovation und Resilienz in Startups. Er betonte die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit, insbesondere auch im Hinblick auf sich verändernde Marktbedingungen.
Erfahrungen vom Podium: Anpassung als Notwendigkeit
Die Gäste Laura Schnell und Marius Klages, beide Co-Founder erfolgreicher Startups, berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen beim Aufbau ihrer Teams. Sie diskutierten mit Melanie Schehl und Christine Tiedemann vom Startup Port über Themen wie die Suche nach den richtigen Co-Foundern, die täglichen Herausforderungen in der Teamführung und die Bedeutung einer offenen Kommunikation.
Marius, dessen Startup „dehaze“ hauptsächlich remote arbeitet, betonte die Wichtigkeit von zeitnahen Antworten und empfahl den Einsatz eines Mediators zur Lösung von Konflikten. Er sprach auch über die Notwendigkeit, regelmäßig emotionale Check-ins bei Meetings durchzuführen, um ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen.
Laura vom Startup „open“ berichtete von den Herausforderungen, die auftraten, als ein Mitgründer das Team kurzfristig verließ, was rechtliche Komplikationen nach sich zog. Ihre Erfahrungen unterstrichen die Bedeutung einer frühzeitigen rechtlichen Klärung und das Bewusstsein für „red flags“ in der Teamdynamik.
Die Balance halten: Einblicke in persönliche Strategien
Beide Entrepreneure unterstrichen die Notwendigkeit einer gesunden Work-Life-Balance, um langfristig leistungsfähig zu bleiben. Marius, der zwischenzeitlich vier Jahre keinen Urlaub mehr genommen hat, setzt beispielsweise auf regelmäßige sportliche Aktivitäten und ausreichend Schlaf, um einem Burnout vorzubeugen. Auch die Gründung mit Freunden wurde kurz diskutiert, jedoch aufgrund der kaum vermeidbaren emotionalen Abhängigkeit als kritisch angesehen.
Ausklang eines gelungenen Abends
Mitorganisatorin Katja Vogler von Startup Port zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Dieser Abend hat wieder einmal bestätigt, dass die richtigen Leute den Unterschied machen. Unsere Gäste haben heute nicht nur ihre Erfolgsgeheimnisse geteilt, sondern auch ihre Herausforderungen und Lernmomente. Es sind diese ehrlichen Einblicke, die unsere Gemeinschaft stärken und jedem Einzelnen helfen, besser zu werden. Ich bin begeistert von der Offenheit und dem Engagement, das jeder hier an den Tag gelegt hat.“
Die Startup Port Lounge bot nicht nur inspirierende Musik, Snacks und tiefgehende Gespräche, sondern auch praktische Lektionen für alle, die in der heutigen schnelllebigen Startup-Szene erfolgreich sein wollen. Das Wissen um die Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit von Teams ist entscheidend für den langfristigen Erfolg in einer sich ständig verändernden Welt.
Die Veranstaltung klang mit weiteren Liedern von Jiuning Liu und Lennart Meyer aus, die für eine entspannte Atmosphäre sorgten, während das Networking bei Fingerfood und Getränken in vollem Gange war. Es war ein Abend, der nicht nur wertvolle Einblicke, sondern auch neue Kontakte und Impulse für alle Beteiligten brachte. Ein besonderer Dank gilt abschließend dem Warburg-Haus und der Aby-Warburg-Stiftung, die ihren Lesesaal und ihre Räumlichkeiten für diese Veranstaltung geöffnet haben und damit das Startup-Ökosystem in der Metropolregion Hamburg aktiv unterstützen.
Über das Warburg-Haus
Das Hamburger Warburg-Haus versteht sich als Impulsgeber in einer lebendigen Hamburger Wissenschaftslandschaft. Als Einrichtung der Aby-Warburg-Stiftung in enger Kooperation mit der Universität Hamburg sowie gefördert von der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke widmet es sich geistes- und kulturgeschichtlicher Spitzenforschung und wirkt gleichzeitig durch die gesellschaftspolitische Relevanz seiner Themen und Methoden in die Öffentlichkeit hinein.
Es sieht sich seiner Geschichte und der Tradition von Forschungspersönlichkeiten wie Aby Warburg, Erwin Panofsky und Ernst Cassirer verpflichtet und erhebt den Anspruch, den wissenschaftlichen Aufbruch dieser Gründungsgeneration der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg für die Forschungsherausforderungen der Gegenwart zu aktualisieren. Leitgedanke ist die Weiterentwicklung und kritische Reflexion der interdisziplinären Kunst- und Kulturforschung, wie sie von Warburg und seinem Kreis programmatisch entwickelt wurde.