Bei der 17. Auflage des Gründungswettbewerbs GründerGeist im Körberforum schnitten die vom Startup Port unterstützten Gründungen hervorragend ab, besonders erfolgreich war mo:re von der TU Hamburg, das mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde.
In der vergangenen Woche fand im Körberforum, direkt an der Norderelbe unweit der Hamburger Elbphilharmonie, das Finale des Gründungswettbewerbs GründerGeist 2023 statt. Die Körber-Stiftung hat ihr Engagement für Startups in jüngster Zeit verstärkt und lud in diesem Jahr erstmals zur Preisverleihung in ihr „Wohnzimmer“ ein: Rund 200 Gäste waren vor Ort, hörten interessante Keynotes zu Gründungserfahrungen und sahen ausgezeichnete Startups, die überwiegend vom Startup Port betreut werden. Anschließend gab es viel Raum zum Netzwerken zwischen Wirtschaft, Investor*innen und Startups.
mo:re von der TU Hamburg gewann den ersten Preis
Das erfolgreichste Startup des Abends war das Team von mo:re, das die Jury mit seiner Vision überzeugte, in Zukunft auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Medikamente herstellen zu können und dabei komplett auf Tierversuche zu verzichten. Die Rede ist von Mini-Organen, von denen 400 Stück auf einer einfachen Platte gezüchtet werden können. Die Arbeit soll ein Roboter übernehmen. In der Pharmaindustrie sei das Problem, dass Tierversuche viel Geld kosten, lange dauern und keine guten Ergebnisse liefern, sagt Gründer Lukas Gaats. Eine Alternative zu Tierversuchen seien „gezüchtete Mini-Organe“. Diese simulieren die Organe für die Tests. Um diese Miniorgane herzustellen, hat mo:re eine Produktionslinie entwickelt. Im nächsten Schritt will das Team die Produktionskapazitäten in Hamburg aufbauen. „Das Potenzial ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich enorm“, sagte Laudatorin Katharina Froh über mo:re.
Für ihre bahnbrechende Idee, die in Ansätzen bereits Realität ist, erhielt das Startup den mit 10.000 Euro und elf Beratungsstunden dotierten ersten Preis. Die Gründenden waren lange Zeit im Startup Port in der Harburger Schloßstraße ansässig und werden vom Startup Port @TUHH unterstützt, dessen Executive Director sich sehr über die Anerkennung durch den GründerGeist freute: „Es ist toll, wenn Startups wie mo:re oder auch KONVOI, die wir einen Teil ihres Weges begleiten und unterstützen durften, für ihre Innovationen ausgezeichnet werden. Sie verfolgen ihre Ideen leidenschaftlich und machen einfach sehr gute Arbeit!“, so Christian Salzmann.
Viele Gründende von Startup Port unter den Finalist*innen
Unter den sieben Finalist*innen, die eine Fachjury aus knapp 50 Bewerbungen ausgewählt hatte, waren neben mo:re zahlreiche weitere Startups, die vom Startup Port unterstützt wurden: Den mit 2.500 Euro und acht Beratungsstunden dotierten dritten Platz vergab die Jury beispielsweise an Recyclabs von der Universität Hamburg. Recyclabs hat ein Verfahren zum Recycling von PET entwickelt, das für Flaschen oder Kleidung verwendet werden kann. Im nächsten Schritt will das Startup die erste Großanlage dafür bauen. CarbonStack, weitere Finalist*in von der Universität Hamburg, hat eine Plattform entwickelt, die das Wachstum von Wäldern simuliert. Das Startup KONVOI, ebenfalls von der TU Hamburg, sichert LKWs mit seinem Alarmsystem. Außerdem war unsere ehemalige Kollegin Leonie Wilken mit ihrer Beziehungs-App myndwerk unter den Finalist*innen.
Weitere Informationen zum GründerGeist:
Rund 40 Gründer*innen hatten ihre Businesspläne bei dem Wettbewerb der Wirtschaftsjunioren Hamburg (WJ) eingereicht. Im ersten Schritt werden die eingereichten Businesspläne durch erfahrene Praktiker*innen aus den Reihen der Wirtschaftsjunioren Hamburg bewertet und die Top 7 des Bewerberfeldes herausgefiltert. Die Top 7 werden dann zu einem gesonderten, hochkarätigen Pitch-Training eingeladen und haben eine Woche später die Möglichkeit, sich vor der Jury zu präsentieren. Die Jury besteht aus Expert*innen der Hamburger Startup-Szene. Die Preisverleihung ist der Höhepunkt des Wettbewerbs. Den drei Erstplatzierten winken Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von über 20.000 Euro.