Im Rahmen der Female Entrepreneurship Week 2023 wird auch die erfolgreiche Unternehmerin Dr. Diana Knodel auftreten, deren Startup fobizz kürzlich den Hamburger Landespreis und den Bundespreis beim KfW Award Gründen gewonnen hat. Wir sprachen mit ihr im Vorfeld der Auftaktveranstaltung WEEK UP! über die Herausforderungen einer Gründerin in einer männerdominierten Branche.
Die Unternehmerin Dr. Diana Knodel gibt bei der Female Entrepreneurship Week 2023 Einblicke und Orientierung in die Gründungswelt. Mit fobizz gründete die studierte Informatikerin 2018 die mittlerweile größte unabhängige Fortbildungsplattform für Lehrkräfte. Inzwischen nutzen 25 Prozent der Lehrer*innen die dort angebotenen Fortbildungen.
Bei der Auftaktveranstaltung der Female Entrepreneurship Week WEEK UP! stellt die jüngst ausgezeichnete Macherin ihren eigenen Gründungsweg vor, beleuchtet Gründungen im Tech-Bereich (z.B. Hintergründe, Motivation, Chancen) und die Herausforderungen einer männerdominierten Branche. Hierzu haben wir ihr einige Fragen gestellt:
Können Sie uns einen Einblick Ihre ersten Schritte im Tech-Sektor geben und was Sie dazu motivierte, Initiativen wie „fobizz“ und „App Camps“ zu gründen?
Meine ersten Schritte im Tech-Sektor begannen während meines Medieninformatik-Studiums. Ich war fasziniert von den Möglichkeiten, die die IT-Branche bietet. Im Studium habe ich festgestellt, dass der Frauenanteil in der Tech-Branche immer noch viel zu gering ist. Das hat mich dazu motiviert, Initiativen zu gründen, die junge Menschen, insbesondere Mädchen, für Informatik und MINT begeistern. So entstand zunächst das Uni-Projekt CyberMentor, bei dem Schülerinnen weibliche Rollenmodelle aus dem MINT-Bereich treffen. Später ist dann die Idee für App Camps entstanden. Zunächst mit einem Coding-Workshop für Mädchen, heute entwickeln wir digitale Unterrichtsmaterialien rund um Informatik für Schulen. Vor gut fünf Jahren haben meine Mitgründer und ich dann fobizz gegründet, eine Plattform für Lehrkräfte und Schulen rund um Weiterbildung und Künstliche Intelligenz-Anwendungen für Schulen.
Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, insbesondere zu Beginn Ihrer Karriere in der Tech-Branche, nicht vollständig ernst genommen zu werden? Wie sind Sie mit solchen Herausforderungen umgegangen?
Ja, das Gefühl hatte ich gerade zu Beginn immer wieder. Als Frau in einer männerdominierten Branche musste ich mich manchmal mehr beweisen. Vielleicht wird einem erst mal weniger zugetraut. Das ist sicherlich nicht immer und überall so, aber natürlich habe ich auch Erfahrungen gemacht, die nicht so toll waren. Ich habe mir einfach ein eigenes tolles Netzwerk aufgebaut – mit tollen Frauen und Männern. Ähnlich wie ihr es mit der Week Up! macht. Das finde ich super und ich freue mich, dass ich dabei sein kann!
Welchen Rat würden Sie anderen Frauen geben, die darüber nachdenken, im Tech-Bereich zu starten oder ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Mein Rat an andere Frauen, die in der Tech-Branche starten oder ein eigenes Unternehmen gründen möchten, ist: Traut euch! Die Tech-Branche bietet tolle Möglichkeiten und es gibt so viele spannende Projekte und Innovationen, an denen man teilhaben kann. Es ist wichtig, sich von eventuellen Vorurteilen nicht einschüchtern zu lassen und seinen eigenen Weg zu gehen. Baue dir ein starkes Netzwerk auf, finde Mentorinnen und Mentoren, die dich unterstützen, und lass dich von anderen inspirieren.
Wie entscheidend ist es für Sie, junge Talente zu fördern, und wie integrieren Sie neue, aufstrebende Fachkräfte in Ihre Projekte und Unternehmen?
Die Förderung junger Talente war mir schon immer wichtig. Ich glaube fest daran, dass jeder das Potenzial hat, in der Tech-Branche erfolgreich zu sein, unabhängig von Geschlecht oder Hintergrund. Deshalb ist es uns bei App Camps wichtig, junge Menschen für Informatik und neue Technologien zu begeistern und sie zu ermutigen, ihre eigenen Ideen umzusetzen. Wir bieten Workshops und Unterrichtsmaterialien an, um ihnen die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln.
Welche Pläne und Projekte haben Sie für die nahe Zukunft, und gibt es bestimmte Ziele oder Initiativen, auf die wir uns in Bezug auf „fobizz“ und Ihre anderen Projekte freuen können?
Bei fobizz beschäftigen wir uns derzeit intensiv mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Wir bieten eine Vielzahl von Fortbildungen rund um KI an und entwickeln Tools für Lehrkräfte, um ihnen die Nutzung von KI zu ermöglichen und Zeit zu sparen. Zum Beispiel haben wir eine Art ChatGPT für Schulen entwickelt und arbeiten an einer KI, die Schülerinnen und Schüler auf ihrer individuellen Lernreise begleitet. Da sich in diesem Bereich ständig neue Entwicklungen ergeben, lernen wir alle kontinuierlich dazu und das macht viel Spaß.
Weitere Informationen zu Dr. Diana Knodel
Dr. Diana Knodel verfügt über Expertise in den Bereichen Informatik, Psychologie und Bildungsforschung. Sie ist die Gründerin und Geschäftsführerin von “fobizz”, einer führenden Fortbildungsplattform im deutschsprachigen Raum, die spezialisiert ist auf KI-Tools und -Anwendungen für Lehrpersonal und Schulen. Bevor sie diesen Weg einschlug, hatte sie zahlreiche Positionen in Wissenschaft und Wirtschaft inne. 2014 legte sie den Grundstein für die gemeinnützige Organisation „App Camps“ und nur vier Jahre später, im Jahr 2018, gründete sie das Bildungsunternehmen fobizz. Ihr Hauptziel ist es, digitale Fähigkeiten in die Klassenzimmer zu integrieren und Schulen aktiv bei ihrer digitalen Transformation zu begleiten.
Weitere Informationen zum Startup fobizz
Das 2018 gegründete Unternehmen fobizz ist die erste deutschsprachige Weiterbildungsplattform und Anbieter von Tools und KI für Lehrkräfte und Schulen. Dabei hat es sich fobizz zur Aufgabe gemacht, die Digitalisierung des Unterrichts voranzutreiben und es Lehrkräften zu ermöglichen, ihren Schüler*innen Wissen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Medien und IT einfach und praxisnah zu vermitteln. fobizz sieht sich in der Rolle des täglichen Begleiters von Lehrkräften, um diese im Unterrichtsalltag zu entlasten.
Seit der Gründung hat das fobizz-Team bereits über 5.000 Schulen und mehr als 300.000 Lehrkräfte im deutschsprachigen Raum unterstützt. Mit über 300 zertifizierten Selbstlernkursen und mehr als 20 digitalen Praxishilfen gibt das Unternehmen Lehrkräften das Rüstzeug an die Hand, ihren Unterricht interaktiv, effektiv und digital zu gestalten.
Die Hamburgische Investitions- und Förderbank und die IFB Innovationsstarter GmbH haben das Unternehmen von Anfang an begleitet. Das Startup erhielt eine Förderung über das InnoFounder-Programm, das innovative, insbesondere digitale oder auch nachhaltigkeitsorientierte Vorhaben von Gründerteams oder Einzelpersonen unterstützt.
Link zur Veranstaltung:
https://startupport.de/events/few2023_week-up/