Startups spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der deutschen Wirtschaft. Deswegen hat das Bundeskabinett jetzt die erste umfassende Startup-Strategie beschlossen: Startups sollen hierdurch unter anderem unbürokratischer und schneller Zugang zu Förderungen und Finanzierungen bekommen.
Das Bundeskabinett hat die erste umfassende Startup-Strategie einer Bundesregierung beschlossen. Ziel ist es, die Startup-Ökosysteme in Deutschland und Europa zu stärken. Insbesondere soll durch die Startup-Strategie ein rechtssicherer Zugang für Startups und junge Unternehmen zu öffentlichen Aufträgen sowie Startup-Ausgründungen aus der Wissenschaft vereinfacht werden. Gründungen sollen künftig vollständig digital und möglichst innerhalb von 24 Stunden umsetzbar sein. Hierzu werden die dafür relevanten Online-Dienste von Bund, Ländern und Notaren verknüpft und so ein wichtiger Schritt hin zu einem One-Stop-Shop gemacht, so dass Startups Informationen und Anträge aus einer Hand bekommen. Zudem baut die Startup-Strategie Hürden für Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund beim Zugang zu Finanzierungen und Förderungen ab und bietet besseren Zugang zu Wagniskapital für Gründerinnen.
Die Bundesregierung will die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups deutlich erweitern und Unternehmen in verschiedenen Finanzierungsphasen mit einem Schwerpunkt auf der kapitalintensiven Wachstumsphase stärken. Zusammen mit privaten Investorinnen und Investoren will die Bundesregierung einen entscheidenden Beitrag leisten, mehr privates und öffentliches Kapital für den Wagniskapital-Standort Deutschland zu mobilisieren.
Mit dem Zukunftsfonds und seinen einzelnen Modulen möchte die Bundesregierung innovative technologieorientierte Startups in ihrer Wachstumsphase unterstützen und stellt hierfür bei der KfW zehn Milliarden Euro öffentliche Mittel in einem Investitionszeitraum bis 2030 bereit. Zusammen mit privaten Investorinnen und Investoren will sie in diesem Zeitraum 30 Milliarden Euro an privatem und öffentlichem Kapital für den Wagniskapital-Standort Deutschland mobilisieren.
Nach dem Kabinettsbeschluss beginnt jetzt die Umsetzung der Maßnahmen, die in zehn Handlungsfelder aufgeteilt sind:
Finanzierung für Startups stärken,
Startups die Gewinnung von Talenten erleichtern – Mitarbeiterkapitalbeteiligung attraktiver ausgestalten,
Gründungsgeist entfachen – Gründungen einfacher und digitaler machen,
Startup-Gründerinnen und Diversität bei Gründungen stärken,
Startup-Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtern,
Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Startups verbessern,
Startup-Kompetenzen für öffentliche Aufträge mobilisieren,
Startups den Zugang zu Daten erleichtern,
Reallabore stärken – Zugänge für Startups erleichtern,
Startups ins Zentrum stellen.
Die Startup-Strategie ist einem umfangreichen Beteiligungsprozess entstanden: Viele Akteure haben ihre Perspektiven und Expertise in Workshops sowie einer Online-Konsultation eingebracht. Die Bundesregierung will zudem die Vernetzung aller relevanten Akteurinnen und Akteure im Startup-Ökosystem vorantreiben. Dafür will sie gemeinsam mit den Stakeholdern erstmals einen „Start-up Summit Germany“ veranstalten. Ein Netzwerk von Kontaktstellen für Startups in allen Bundesministerien und nachgeordneten Behörden soll außerdem eingerichtet werden. Der Dialog mit allen relevanten Stakeholdern soll regelmäßig fortgesetzt werden, das gilt insbesondere auch für den Austausch zwischen Bund und Ländern.
Viele der genannten Mittel sind bereits in Vorbereitung und können relativ zügig realisiert werden: Die Bundesregierung will die in der Startup-Strategie gebündelten Maßnahmen innerhalb dieser Legislaturperiode umsetzen und jährlich über den Stand der Umsetzung berichten. Darüber hinaus will sie regelmäßig überprüfen, ob und wie die Strategie fortentwickelt werden sollte.
Die Startup-Strategie der Bundesregierung ist hier veröffentlicht.
Quelle: Pressemitteilung