Der heute veröffentlichte Deutsche Startup Monitor 2022 identifiziert zentrale Herausforderungen und Potenziale im Ökosystem. Startups bleiben trotz Unsicherheiten stabil. Besonders das Thema Ökologie gewinnt an Bedeutung und der Gründerinnenanteil steigt weiter.
Im 10. Deutschen Startup Monitor sehen die Initiatorinnen und Initiatoren vom Startup-Verband positive Signale – etwa hohe und stabile Beschäftigungszahlen sowie immer mehr transformative Unternehmen im Bereich der Green Economy. Auf Seiten der Politik ist für den Verband jetzt Mut und Entschlossenheit gefragt, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Gründerinnen und Gründer des Verbands senden mit ihren drei Kernforderungen eine klare Botschaft: Sorgt endlich für eine praktikable Form der Mitarbeiterbeteiligung, beschleunigt Verwaltungsprozesse und vereinfacht die öffentliche Vergabe.
Zehn Fakten aus dem DSM 2022
Die Krise wird spürbar: Das sinkende Geschäftsklima macht deutlich, dass die Krise im Ökosystem angekommen ist. Mit durchschnittlich 18,4 Mitarbeitenden und 9,2 geplanten Neueinstellungen zeigen sich die befragten Startups in der gegenwärtigen Lage dabei relativ robust.
Ökologie gewinnt klar an Bedeutung: Ökologische Nachhaltigkeit wird für die DSM-Startups immer wichtiger. Mit 46,0 Prozent ordnet sich fast die Hälfte der Unternehmen der Green Economy zu und will in diesem Bereich einen Beitrag leisten.
Der Gründerinnenanteil steigt weiter: Immer mehr Frauen gründen Startups – ihr Anteil liegt nun bei 20,3 Prozent (2021: 17,7 Prozent). Sie bleiben aber nach wie vor stark unterrepräsentiert und das vorhandene Potenzial wird noch zu wenig ausgeschöpft.
Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu: Die befragten Startups benennen die Personalrekrutierung immer häufiger als zentrale Herausforderung – der Wert ist in den letzten beiden Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt nun bei 34,5 Prozent (2021: 26,6 Prozent, 2020: 17,0 Prozent).
Umfassender Kapitalbedarf vorhanden: 67,9 Prozent der DSM-Startups haben in den kommenden zwölf Monaten externen Kapitalbedarf, der Durchschnittswert liegt dabei bei 3,1 Millionen Euro. Jedes vierte Startup hat einen Kapitalbedarf von 2 Millionen Euro oder mehr.
Gründerinnen und Gründer noch selten Business Angels: 14,2 Prozent der Gründerinnen und Gründer sind bisher als Business Angel aktiv. Unter Seriengründerinnen und Seriengründern und solchen in späteren Phasen, steigt der Anteil der Business Angels deutlich.
Corporate Venture Capital stärkt Expertise und Standing: 30,1 Prozent der VC-finanzierten DSM-Startups nutzen auch Corporate Venture Capital. Besonders zufrieden sind Gründerinnen und Gründer hier mit Blick auf den Zugang zu Know-How (75,3 Prozent) und den Zuwachs an Reputation (66,7 Prozent).
Auch die Politik ist gefragt: Mit 89,9 Prozent sehen die meisten Startups die Beschleunigung und Vereinfachung von Verwaltungsprozessen als wichtigsten Faktor zur Stärkung des Ökosystems – für größere Unternehmen mit mehr als 25 Beschäftigten steht das Thema Mitarbeiterkapitalbeteiligung klar im Vordergrund (91,7 Prozent).
B2G mit Luft nach oben: 76,1 Prozent der Startups sehen die Öffnung und Vereinfachung der öffentlichen Vergabe als zentrale Maßnahme zur Stärkung des Ökosystems. Bisher haben 14,6 Prozent der befragten Unternehmen öffentliche Aufträge erhalten.
Die Bedeutung von KI nimmt weiter zu: Für 45,1 Prozent der DSM-Startups spielt Künstliche Intelligenz im Rahmen ihres Geschäftsmodells eine wichtige Rolle, gefolgt von den Themen Industrie 4.0 (32,5 Prozent) und IoT (31,0 Prozent) – das Metaverse ist bereits für 12,2 Prozent relevant.
Den ausführlichen Deutschen Startup Monitor 2022 gibt es hier als PDF-Download
Über den Startup-Verband:
Der Startup-Verband hat knapp 1.200 Mitglieder und wurde im September 2012 in Berlin gegründet. Der Verein sieht sich als Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland: Er vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und will die Startup-Mentalität in die Gesellschaft tragen. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland.